Link zum Offenen Brief an die Stadtverordneten Leipzigs zur Wohnungspolitik in unserer
Stadt
Der offene Brief ist am Dienstag dem 4.09.2018
an die Stadtverordneten übergeben worden
WOHNUNGSNOT
Den Wohngipfel kann Seehofer sich schenken
Ein Standpunkt von Timo Rieg
Den Wohngipfel kann Horst Seehofer sich ruhig schenken. Denn der "Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat" hatte bereits im Mai erklärt:
"Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit."
Zum Wohngipfel im Kanzleramt sind aber vor allem Vertreter der Immobilienwirtschaft eingeladen, Lobbyisten fürs Bauen, Verkaufen, Vermieten. Da kommt das Soziale schnell unter die
Baggerräder.
Denn Vermieter wollen Geld verdienen. Ob die alleinstehende Großmutter auf dem ansonsten leeren Bauernhof, der reichgeerbte Student, die private oder kommunale Immobilienfirma – alle wollen mit ihren Wohnungen und Häusern Geld verdienen. Damit haben wir ein schon von den ersten überlieferten Philosophen diskutiertes Grundproblem, zu dem ich sage: Jeder Cent, den ein Vermieter oder Verkäufer von Wohnraum verdient, ist schon genau dieser Cent zu viel. Vermieter und Verkäufer verdienen nicht an einer Leistung, die sie erbracht haben, sondern allein an der Behauptung: "Das Haus, die Wohnung, das Grundstück gehört mir, ich alleine darf darüber bestimmen."
Entmietung ist kein Spaß. Als erstes kommt mit der Kündigung die Angst ins Haus. Wohl kalkuliert, drückend, immer da. Wer stark ist und jemanden hat, hält es über lange Strecken, Tage, Wochen, manchmal Monate, gut aus. Ein Brief und sie ist wieder da. Ein Aushang und man schläft nächtelang schlecht.
Wir sind nicht mehr alleine. Wir haben uns. Wir bleiben, halten und kämpfen das aus.
Gemeinsam.
Diaolog mit dem Oberbürger-meister Burkhard Jung
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